1II. Meteorologie.114
2Dieß ist der zweyte große Abschnitt der physikalischen Geogra-
3phie. Man spricht in demselben: vom Luftkreise und den darin
4vorgehenden Bewegungen – von der Ebbe und Fluth – von den
5wässerrichten Lufterscheinungen – vom Gewitter – von andern
6glänzenden Lufterscheinungen – und von der Witterung.
71. Vom Luftkreise und den
8darin vorgehenden Bewegungen.
9Was unter dem Luftkreise oder der Atmosphäre zu verstehen sey,
10weiß wohl Jedermann. Es wird darunter jenes Fluidum gemeint,
11das bey der Bildung unsrer Erde, als der leichtere Theil, den ober-
12sten Platz einnahm, und von welchem daher der eigentliche |
13Erdkörper, wie von einem Meere allenthalben umgeben ist. Die115
14Vögel schwimmen in diesem Meere, wie Fische herum; und wir
15Menschen, nebst andern Geschöpfen treiben unser Wesen auf
16dem Boden desselben. Das Meiste, was von diesem Meere zu
17wissen nöthig ist, kam bereits in der Physik vor. Hier soll noch von
18den Bestandtheilen, von der Tiefe und von den Stürmen desselben
19die Rede seyn.
20a. Bestandtheile des Luftkreises.
21Jahrtausende hindurch galt die atmosphärische Luft für ein ganz
22homogenes Fluidum und für eines der vier Elemente des Aristo-
23teles. Erst seit Black’s∗Zeiten, machte man die Ent|deckung,116
24daß sie aus mehreren Bestandtheilen zusammengesetzt sey.
25Man kann diese Bestandtheile, so weit man sie bis jetzt kennt,
26in darstellbare und in nicht darstellbare, so wie jene wieder in