II. 1. Vom Luftkreise und den darin vorgehenden Bewegungen.
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1wird durch Daltons Theorie über die Beschaffenheit gemischter
2luftförmiger Flüssigkeiten vollkommen widerlegt. Nach ihm sind
3die verschiedenen Luftarten und Wasserdämpfe, aus welcher die
4Atmosphäre besteht, so durch einanander gemengt, daß keine auf
5die andere wirkt, und daß jede so für sich exi|stirt, als wenn die120
6andern gar nicht da wären.∗
7Eben so gewiß ist es, daß zum Wesen einer jeder chemischen
8Verbindung eine auffallende Verschiedenheit in den Eigenschaf-
9ten des neu entstandenen Körpers von jenen seiner Bestandtheile
10gehöre. Bey Gasarten nahmentlich besteht diese Verschiedenheit
11in einer vermehrten Dichte, oder in einem größern specifischen
12Gewichte des chemischen Gemisches, als das Mittel der Bestand-
13theile hatte. Nichts hievon wird man bey der Ver|bindung des Sau-121
14erstoffgases und des Stickgases – auf das kohlensaure Gas achtet
15man nicht – in der Atmosphäre gewahr. Ihr specifisches Gewicht
16bleibt vielmehr genau dasselbe, welches jede Gasart haben muß,
17wenn sie in dem genannten Verhältniß mit einander gemengt wer-
18den.
19Endlich kennt man ja auch wirklich chemische Verbindungen
20des Sauerstoffgases mit dem Stickgase, und noch dazu in den
21verschiedensten Verhältnissen. Solche Verbindungen sind die Sal-
22petersäure, die salpeterige Säure, das Salpetergas und das oxydirte
23Stickstoffgas. Aber mit keiner dieser Verbindungen, hat die atmo-
24sphärische Luft irgend eine Ähnlichkeit.
25Und so dürfte denn allerdings Daltons Meinung, daß die ver-
26schiedenen Luftarten und die Wasserdämpfe, aus welchen unsere
27Atmosphäre besteht, in keiner chemischen, sondern blos in | einer122
28mechanischen Verbindung, daselbst bestehen, den Sieg behaup-
29ten.
30b. Höhe des Luftkreises.
31Auch diese kennt man noch nicht genau. – Mittelst des Barome-
32ters, läßt sich dieselbe, wie etwa die Höhe der Berge, durchaus