II. 3. Von den wässerichten Lufterscheinungen.
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1die zuweilen Alles überziehen, und daher auch nicht geometrisch
2gemessen werden können. Viel Licht in dieser ganzen Materie läßt
3sich von den Luftreisen erwarten.
4e. Vom Regen.
5Wenn die in den Wolken sich befindenden bläschenförmigen Dün-
6ste auf irgend eine der oben angeführten Arten | zerplatzen, so ent-244
7steht der Regen, der nach der Größe der niederfallenden Tropfen
8vom Staubregen bis zum Platzregen und Wolkenbruch verschie-
9den ist.
10Sennebier bemerkte, daß es an der Küste von Peru sehr selten
11regnet. Dieser Districkt erstreckt sich auf 300 Lieues = 150 deut-
12sche Meilen in die See hinein; daß es hingegen in Quito beynahe
13beständig regne. Eben so regnet es in Egypten nicht und im höhe-
14ren Abessynien so stark, daß der Nil wieder Alles ersetzt. Könnten
15Physiker da untersuchen, so würden sie vielleicht die Ursache
16entdecken. – Die Genfer haben über diese Gegenstände darum
17so viel entdeckt, weil sie von der Natur in eine so herrliche Lage
18versetzt wurden. In kurzer Zeit sind sie auf den höchsten Bergen
19und haben da allerley Wetterveränderungen. Die Hauptverdienste
20haben Saussüre, Senebier, Pictet | und Delüc. – Zwey Jahre245
21auf dem Brocken zu wohnen, würde über Vieles Licht geben.
22Man hat Instrumente die Menge des herabfallenden Regens
23zu bestimmen. Sie heissen Hyetometer oder Ambrometer. Die
24zwey vorzüglichsten sind das Leutmannsche und das Ander-
25sonsche. Das erstere besteht aus einem zinnernen viereckichten
26Trichter A, Fig.17, von 1 Quadratschuh Oberfläche. Mit diesem
27steht die Glasröhre B von 3 Zoll Durchmesser, und mit dieser
28die engere Glasröhre C von 3 Linien Durchmesser in Verbindung.
29Beyde sind 3 Schuh hoch. Nun wird ein Loth Wasser abgewogen
30und bestimmt, welche Höhe es in der Röhre C einnimmt. Diese
31Höhe wird in Theile eingetheilt. Und so kann denn die Menge des
32herabfallenden Regens bestimmt werden. –
33Anderson’s Professors in Glas|gow Ambrometer hat folgende246
34Einrichtung. Ein parallelepipedisches Gefäß A, Fig. 18, wird auf
35das Dach gestellt. Aus demselben geht eine Röhre, die man bis
36ins Zimmer leiten kann, herab in ein bleyernes Gefäß B, welches
3710mahl kleiner ist. Da muß also das Wasser 10mahl höher stehn.
38Aus diesem Gefäß B geht eine Communikationsröhre in eine glä-
39serne Röhre C, die abermahl 10mahl kleiner ist als B und also