1wie die Erde einen magnetischen positiven und negativen Pol
2hat, so könnte es auch in Ansehung des Turmalins seyn. Der
3Nordpol wäre der positive, der Südpol der negative elektrische
4Pol. Daraus ließe es sich | erklären, warum das Südlicht so gering331
5ist. Es rührt ja von der negativen elektrischen Materie her, des-
6sen Büschel bekanntermaßen weit schwächer sind, als die der
7positiven. Daraus ließe sich auch erklären, warum das Nordlicht
8zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen so stark ist. Da tritt der
9Umstand ein, daß die Erde viele Tage hinter einander innerhalb
1024 Stunden ganz erleuchtet, folglich erwärmt – folglich elektrisch
11wird. Daraus ließe sich endlich erklären, warum die Nordlichter
12eben eine solche Gestalt haben, wie die elektrischen Figuren. –
13Wie wenn sogar Magnet und Turmalin ganz einerley wären!
14Bekanntlich findet zwischen Magneticität und Elektricität eine
15erstaunend große Aehnlichkeit statt. Die Magnetnadel geräth
16bey Nordlichtern in Unruhe; dasselbe geschieht auch bey der
17Abweichung der Magnetnadel. – Die Elektricität soll auch das
18Wachsthum der Pflanzen be|fördern; dasselbe könnte eben von332
19der Beschaffenheit der Pole jenes Turmalins herrühren. Im nörd-
20lichen Amerika wächst Alles vortrefflich; in Südamerika – im
21Feuerlande gedeiht gar nichts.
226. Von der Witterung.
23Man versteht unter der Witterung, den bemerkbar veränderli-
24chen Zustand der Atmosphäre; und es sind vorzüglich folgende
25Veränderlichkeiten, die in derselben bemerkt werden: Wärme
26und Kälte – Trockenheit und Nässe – Heiterkeit und Trübheit –
27Stille und Windigkeit – vermehrter und vermindeter Luftdruck.
28Die ganze Meteorologie, wird daher auch die Witterungslehre
29genannt. Die Veränderung in Rücksicht auf Wärme und Kälte ist
30nicht nur die vorzüglichste unter allen, sondern auch diejenige,
31durch | deren Einwirkung alle übrigen entstehen; in einer eben so333
32mannigfaltigen Verbindung mit allen, steht auch die Abwechslung
33des Luftdruckes, oder das Steigen und Fallen des Barometers. Und
34so muß denn von beyden auch die Rede seyn, und zuletzt auch
35etwas von den Wetterprophezeihungen gesagt werden.
36a. Wärme der Atmosphäre.
37Den Haupteinfluß auf die Wärme eines Ortes, hat wohl unstreitig
38seine Lage gegen die Sonne oder seine geographische Breite; denn