1das Übrige ist schon wieder Anfang. Hätte ich die Jahrszei-
2ten zu besingen, ich würde wenigstens mit Heil. drey König
3anfangen.
4Franklins Luftkugel erklärt eine Menge von Erschei-
5nungen sehr leicht. Denn da Verbindungen im Innern der
6Erde, in der noch bestehenden Luft und Dunstkugel, durch
7chemische Verwandschaft, noch nachher Statt finden konn-
8ten, als sich schon eine Kruste formirt hatte: so mußte
9diese aus Mangel an Unterstützung einbrechen und sinken,
10bis zum Gleichgewichte in dem noch übrigen Dunst. Was
11mußte dieses nicht für Revolutionen auf der Oberfläche
12verursachen, wo sich schon Fluida gesetzt hatten? Wie
13leicht erklären sich nicht die Erdbeben aus den Wellen
14in jenem Fluidum, sobald ein neuer Nachsturz von fester
15Masse der Rinde sie in Bewegung setzt? Wie leicht werden
16nicht dadurch die trocknen | Nebel erklärt, die bey solchen399
17Vorfällen durch Gegendruck aufsteigen? Und nun gar das
18Steigen und Fallen des Barometers, das fest an der Wand
19hängt! Wer hat es noch erklärt? Niemand. Hier sieht man
20doch einen Schatten von einer Auskunft. Luft aus dem
21Innern der Erde steigt durch innere Bewegung auf und fällt
22und wechselt, wie die Luft unter einem hölzernen Recipi-
23enten, in dem man bald verdichtete bald verdünnte, und
24dieses durch chemische Verbindung. Warum steigen aber
25und fallen die Barometer nicht unter dem Äquator oder
26nahe dabey? Dieses ist freylich ein Umstand der alle Hypo-
27thesen, jenes Steigen und Fallen zu erklären, gleich stark
28drückt. Nach Franklins Vorstellung könnte man sagen,
29bey der Formirung der Kruste haben sich durch Schwung-
30kraft die spezifisch schwerern Massen gegen den Äquator
31gezogen, und diese daselbst dichter gemacht, so daß die
32Luft im heissen | Erdgürtel nicht unmittelbar aus dem400
33Innern unter demselben aufsteigt, oder sich in dasselbe hin-
34unter zieht; sondern nur aus den temperirten Zonen lang-
35sam zu oder dahin abfließt, wodurch immer Zeit zu Com-
36pensationen gewonnen wird. Doch dieses sey zur Probe
37genug. Schade daß Franklin die Ausdehnung seiner Hypo-
38these nicht mehr lesen kann. Vermuthlich erzeugte er mir
39alsdann die Ehre, wie dem Abbé Soulavie zu sagen, daß
40er gar Vieles gefunden habe, das mit seinen Ideen nicht
41übereinstimmte, und schenkte der Welt etwas Besseres.