Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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1und thürmte sich | zu einer Höhe von 2400 Fuß auf; so bildete406
2sich im Jahr 1720 unter den azorischen Inseln bey Terzera, eine
3neue Insel unter dem 38°nördlicher Breite. Allein ganz etwas
4anders ist es um die Entstehung dieser Berge und Inseln, und ganz
5etwas anders um jene Erdrevolution. Auch kann sich ja zwischen
6einer Sammlung von vielen Inseln sehr leicht nach und nach festes
7Land ansetzen; denn die See spühlt den Schlamm zwischen einer
8Gruppe von Inseln weit leichter hinein, als wieder heraus.
92. Von den Vulkanen.
10In Europa sind die berühmtesten Vulkane der Vesuv, der Aetna,
11und Hekla. Bis zum Jahr Christi 79, hat man keine Spuren von
12einer Eruption des Vesuvs; er rauchte nur bis dahin. Aber in die-
13sem Jahre erfolgte der erste Ausbruch desselben mit | einem Stein-407
14und Aschenregen, welcher die Städte Herkulanum und Pompeji
15verschüttete und dem ältern Plinius das Leben kostete. Jedoch
16war dieser Ausbruch noch mit keiner Lavaergießung verbunden.
17Diese bemerkte man zuerst im Jahr 1049. Von da an wieder bis
18zum Jahr 1631, kein bedeutender Ausbruch. Von nun an werden
19sie schon häufiger; am allerhäufigsten und mit den furchtbarsten
20Erscheinungen begleitet im 18ten Jahrhundert. Bey dem Ausbru-
21che im Jahr 1779, wurde die Lava dreymahl so hoch getrieben, als
22der Vesuv selbst hoch ist. Seine Höhe aber beträgt 3700 Fuß. Ähn-
23liche schreckliche Eruptionen fanden im Jahre 1781 und 1794
24statt.∗– So verheerend der ausgegossene Lavastrom wirkt, so
25leicht kann man ihm doch ausweichen. Der schnell|ste Strom408
26macht in einer Minute nicht mehr als 60 Fuß.
27Der Aetna auf Sicilien scheint schon größtentheils ausgetobt zu
28haben. Er ist 10036 Fuß hoch und hat 180 italienische Meilen im
29Umfang.
30Alle Vulkane befinden sich in der Nähe des Meeres oder auf
31Inseln. Diese Bemerkung führte auf die Ursache dieser furcht-
32baren Erscheinungen. Man weiß jetzt aus Lemery’s berühmten,
33schon oben bey den warmen Bädern erwähnten Versuche, daß
34der Beytritt des Wassers zu einem Gemische von Schwefel und
35Eisen eine zur Entzündung gehende Hitze hervorbringen kann.
36Nun fehlt es den Vulkanen weder an jenem Beytritt des Was-
37sers, noch an diesem Gemische von Schwefel und Eisen, noch
38endlich an ferneren Brennmaterial. Das erstere erhellet aus ihrer