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Zeugnisse: 1781 / 1782 (RogP, 71); nach 6. Dezember 1793 (Leihbibliothek; NL
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VI, 58, Bl. 74r): „HE. Bohnenberger vom Cabinet das Tribometer“, (vgl. LH
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114); 1795 (GamN, 152 f.); 1796 / 97 (DycC, 53 f. und Abb. 32 f.); 1798
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(BenP, Bl. 14v [m. Abb.]).
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 43): „S. 84. Ein sehr schön gearbeitetes
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Tribometer nach Desaguliers mit Zubehör auch vorzüglich um obigen Satz
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[und zwar, ‚daß sich die Reibung nicht merklich nach der Fläche richtet‘] zu
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erweisen. Es dienet auch zur Erläuterung der Frictionsrollen.“, 1838: „in den
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untern Räumen des Cabinets“, 1849: „zur Fallmaschine A. 55 b verwendet“.
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Dieses Instrument gehört offenbar zu denjenigen aus L.s Sammlung, die
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Klindworth nachgebaut hat (vgl. den Abschnitt zu Klindworth in der
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Einführung), zumindest berichtet L. in seinem Brief vom 4. Mai 1789 an F. F.
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Wolff (Bw 3, Nr. 1675) über dessen Tätigkeit: „Tribometer und Hygrometer sind
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in starcker Arbeit.“
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Um bei Desaguliers’ (Course 1, 1745, 261 – 263 u. Plate 18, Fig. 6 – 11)
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Tribometer die Reibung der Achse des Schwungrades soweit zu verringern, daß
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sie vernachlässigt werden kann, ist sie auf „Friction Rollers“, M1 – M4, gelagert.
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Das Prinzip ist auf Fig. 6 f. dargestellt; vgl. auch VNat 3, 592 (Anm. 323). – Für
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den Versuch wird zuerst der Probekörper Fig. 9 so in die Halterung T des
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Tribometers gehängt, daß die Fläche V auf der Achse liegt. Dann erhält das
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Schwungrad eine Auslenkung von einer Viertelumdrehung, so daß sich die
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Spiralfeder spannt. Nach der Freigabe des Schwungrades werden die
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Schwingungen gezählt, bis es zur Ruhe kommt. Dann wird zusätzlich der
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hinsichtlich Form und Gewicht gleiche zweite Probekörper, Fig. 10, bei t
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eingehängt. Die Zahl der Schwingungen ist – bei zweimal so großem Gewicht
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und zweimal so großer Auflage der Probekörper – nur noch halb so groß. Die
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gleiche Anzahl von Schwingungen vollführt das Schwungrad, wenn statt der
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ersten beiden Probekörper der dritte, Fig. 11, angebracht wird, der zwar das
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doppelte Gewicht von Probekörper Fig. 9 bzw. 10 hat, jedoch eine gleichgroße
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Auflage, denn (GamN, 152): „Das Reiben richtet sich nicht nach der Oberfläche,
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sondern nach der Last“. Zu Einzelheiten von L.s Vorrichtung vgl. ErxH,
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150,14 – 27 (Randbemerkung) und GamN, 153.
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Die Friktionsrollen waren die Vorläufer der Kugellager. Ein Beispiel für
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Friktionsrollen in der Historischen Sammlung des I. Physikalischen Instituts der
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Universität Göttingen ist die an dem vertikalen Brett angebrachte Lagerung der
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Achse von Webers Induktionsinklinatorium, vgl. Nr. 25 (b).