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Gehler (2, 662 f.) schreibt über die „ältesten Einrichtungen“ der Hygroskope, bei
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denen sich die von einer Befestigung herabhängende, unten beschwerte
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Hanfschnur oder Darmsaite bei zunehmender Luftfeuchtigkeit aufdreht und bei
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Trockenheit wieder mehr verdrillt: „Man kann dabey allerley Veränderungen
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anbringen, z.B. dem Gestelle die Form eines Hauses mit zwo Thüren geben, wo
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aus der einen bey feuchtem Wetter eine Puppe mit einem Regenschirme
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heraustritt u. dgl. Solche Hygroskopien werden noch jetzt zum Verkauf herum
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getragen.“ Ein Instrument dieser Art gibt Leupold (Theatrum aerostaticum 1726,
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290 und Tab. XIV, Fig. I und II.) an (siehe Abb. vorige Seite).
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Zu L.s Sammlung gehörte auch ein gläsernes Darmsaitenhygrometer, vgl. Nr.
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470.
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2.) das Lambertische von Brander selbst gearbeitet.[4 Rthl]153
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Zeugnisse: 1781 / 1782 (RogP, 99); 1795 (GamN, 287); 1798 (BenP, Bl. 42r):
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„128 ein Hygrometer von Lambert.? Es beruht auch auf der Verkürzung der
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Darmseite die der Zeiger anzeigt von der grösten verkürzung bis zur grösten
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Ausdehnung dreht er sich einmahl herum.“
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 103): „Hg. 4. Lamberts Darmsaiten Hygrometer
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von Brander in Augsburg gemacht“, 1838: „auf dem Boden“, 1849:
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„Ausschuß“; (Brouillon z. Ausschuß; H754, Bl. 91v): „verkauft“.
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Auch in diesem Gerät wirkt die Luftfeuchtigkeit auf eine verdrillte Darmsaite,
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die allerdings nicht gespannt ist, sondern einen Zeiger trägt. Überlieferte
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Instrumente sind aus Messing gefertigt. (Deutsches Museum, Inv.-Nr. 34 und
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Inv.-Nr. 2631, vgl. Brachner, Brander 1983, 258 – 260). – Brander hatte dieses
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Instrument, das verhältnismäßig gut reproduzierbare Meßergebnisse ermöglichte,
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im Gedankenaustausch mit Lambert entwickelt. Die Abbildung zeigt ein
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Hygrometer unter der Glasglocke bei einem Versuch zur Bestimmung eines
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Festpunktes für die Trockenheit der Luft. (Lambert, Briefwechsel 3, 1783, 341 f.
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u. Fig. 56)
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