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166Der sogenannte Vexir-Becher auf zweyerley Art, wohin auch ein
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schöner inwendig stark vergoldeter Becher aus Cement-Kupfer von
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Neusohl gehört.[1 Rthl 16 ggr]
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[3 Rthl]
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Zeugnisse: 1795 (GamN, 300 f. und Tab. II [nach S. 409], Fig. 30 f.); 1796 / 97
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(DycC, 87, Abb. 137 f.); 1798 (BenP, Bl. 29v [m. Abb.]).
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Überlieferung: (1) 1812 (H1; p. 64): „AE. 44. Der so genannte Vexierbecher,
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Tantalus genannt, von Glas, wo der lange Schenkel des Hebers im kurzen
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stekt.“, 1838: „in den untern Räumen des Cabinets“, 1849: „Ausschuss“;
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(Brouillon z. Ausschuß; H754, Bl. 91v): „verkauft“.
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(2) 1812 (H1; p. 65): „AE. 46. Ein Vexierbecher von Glas wo der Heber
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schlangenförmig in demselben befindlich ist.“, 1838: „in den untern Räumen
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des Cabinets“, 1849: „Ausschuss“; (Brouillon z. Ausschuß; H754, Bl. 91v):
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„verkauft“; 1854 (Überlassung an die St. Johannis Pfarr-Schule; H757, Bl. 4v)
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in der Liste einer „Anzahl Stücke aus dem ‚Ausschuss‘ (Verzeichn. No. V.)
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welche vor dessen Veräusserung an den weil. Senator Apel dem Materialien
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Vorrath (Verzeichniss No IV.) einverleibt worden.“ und in der
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Empfangsbestätigung der Schul-Kommission von St. Johannis, 10. August
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1854 (H757, Bl. 3r): „23, ein Tantalus-Gefäß von Glas“.
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(3) 1812 (H1; p. 65): „AE. 45. Eben diese Vorrichtung von Cementkupfer
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verguldet von Neusohl. Auch ist die andere Hälfte als Reisebecher zu
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benützen.“, 1838: „in den untern Räumen des Cabinets“, 1849: „Ausschuss“;
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(Brouillon z. Ausschuß; H 754, Bl. 91v): „verkauft“; 1854 (Liste einer
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„Anzahl Stücke aus dem ‚Ausschuss‘ […] welche vor dessen Veräusserung an
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den weil. Senator Apel dem Materialien Vorrath […] einverleibt worden.“;
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H757, Bl. 4v).
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Das „Cement-Kupfer“ ist (Huber, Handbuch 3, 1838, 86) ein gediegenes Kupfer,
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„welches aus Eisen und Cement-Wasser (einem kupferhaltigen Wasser, welches
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vermittelst Vitriolsäure aufgelöstes Kupfer mit sich führt und in Bergwerken von
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den Seiten der Gruben herabtröpfelt) entsteht.“ Es war (Csaplovics, Archiv 2,
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1821, 281) besonders geschmeidig, und im slowakischen Selce (Banská Bystrica,
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dt. Neusohl) wurden daraus traditionell „verschiedene Arten Becher, Dosen
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u. s. w. verfertigt, mit Reimen geziert, und als Seltenheiten theils im Lande
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aufbewahrt, theils in fremde Länder verführt.“