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Demonstrationsmodell benutzen, sondern auch zur Auswahl von Brillengläsern.
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Dafür wurde das von dem Fehlsichtigen bereits verwendete Brillenglas vor die
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Blende L gehalten und dann der Abstand der Mattscheibe von der Objektivlinse
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so eingestellt, daß ein möglichst deutliches Bild eines entfernten Gegenstandes
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entstand. Dann wurden unter gleichen Bedingungen andere Brillengläser
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probiert, um eines zu finden, bei dem das Bild noch klarer und deutlicher
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erschien. Bei den Ungenauigkeiten der Linsen war das „Pröbeln“ bei der
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Herstellung optischer Instrumente allgemein üblich. – Wenn nur allgemein die
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Wirkung von Brillengläsern demonstriert werden sollte, war es praktischer, eine
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Sammel- und eine Zerstreuungslinse in einer drehbaren „Brille“ so vor die
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Objektivlinse zu montieren, daß sie bequem gewechselt werden konnten. Eine
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entsprechende Konstruktion hat Nollet (L’art 3, 1770, 292 u. Pl. 13, Fig. 1)
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vorgeschlagen.
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Der Göttinger Universitäts-Optikus Baumann (24. September 1773, Bw 1, Nr.
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205 [S. 387]), „in den alle die Pracktische Kenntnisse mit der Ehrlichkeit
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zugleich gefahren“ waren, fügte als drittes der drehbaren Brille ein
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Starbrillenglas hinzu. Um dessen Wirkung zu zeigen, muß die Objektivlinse aus
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dem Modell genommen werden, da der Zweck der Staroperation darin besteht,
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die (getrübte) Kristallinse aus dem optischen System des Auges zu entfernen. –
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Bei dem Augenmodell in der Historischen Sammlung fehlt die Objektivlinse, und
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der Beobachtungstubus ist vermutlich nicht mehr vollständig. Nach den Resten
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an der Fassung der Mattscheibe zu urteilen, bestand er aus Pappe. Zu einem
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älteren Augenmodell vgl. Uff.-Nr. 108.
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§. 393.Das Finster-Zimmer.
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Eine große Camera obscura von Bauman.[8 Rthl]219
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 127): „O. 110. Eine grose pyramidenförmige
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Camera obscura von Baumann.“, 1838: „auf dem Boden“, 1849: „Listing“;
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(Inv. math. Physik; UAG Sek. 460.1, Nr. 55, p. 7): „69. Eine pyramidale
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Camera obscura (von Baumann)“.
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Zur Camara obscura im allgemeinen vgl. VNat 4, 428 f. (Anm. 51). – Bei Gehler
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(4, 865) wird die Einrichtung erklärt: „Taf. XXVII. Fig. 98 sind C D H G und
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I K L M zween übereinander gestellte hohle Kasten, der untere inwendig schwarz
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angestrichen. Der obere kleinere ist bei G H offen,