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Auch die Ausrichtung der Magnetnadel – allerdings unter Vernachlässigung
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der Deklination – wurde als religiöse Metapher gebraucht. Sie findet sich z.B. in
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einem der am weitesten verbreiteten Werke der Erbauungsliteratur, in Johann
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Arndts seit Beginn des 17. Jh. häufig aufgelegten „Vier Bücher[n] vom wahren
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Christenthum“ (ders., Bücher 1851, 518 f.): „Wie man auch auf dem Meer ohne
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den Magnet irre fähret, und keinen gewissen Weg treffen kann; und der Magnet
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sich allezeit gegen Himmel wendet: Also ist unser Magnet Christus JEsus, unser
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HErr, der unsere Herzen zu sich wendet und zieht gegen Himmel, auf daß wir
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nicht irre fahren auf diesem Meer der Welt.“
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Die Zuordnung des Objekts zu dieser Position in Uffenbachs Verzeichnis ist
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unsicher.
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*199Ein sehr kleiner Armirter in Gold gefaster Magnet Stein, von
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ungewohnlicher Stärke nach seiner Proportion an einen kleinen
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hölzernen Gestell
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Historische Sammlung: Inv.-Nr. H107.
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Maße: Gesamthöhe 19 cm; (Basis:) Durchmesser unten 9,5 cm, Höhe 8 cm.
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Material: Holz, gedrechselt, mit grauem Anstrich; Haken am Querholm aus
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Eisendraht; Hanfschnur; Eisenbarren.
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Bezeichnung: oben auf der Basis mit schwarzer Tusche „167“; Etikett auf der
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Seitenfläche der Basis: „Kleiner natürlicher / in Gold gefasster Magnet /
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(stammt aus der Pyramide / Des Cheops (Aegypten)“; rez. Inv.-Schild.
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Zeugnis: 1794 (Tgbr): „[Vorsatzbl. vorn:] Ufenbachs Magnet beschrieben in s.
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Reisen T. II. p. 369. er hat 15 Schilling dafür in England bezahlt er zieht
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60mal sein Gewicht.“
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 170): „M. 10. Ein sehr kleiner armirter [Magnet]
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in Gold gefasset von ungewöhnlicher Stärke nach Verhältnis seiner Grösse,
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indem er 60 mahl sein eigenes Gewicht ziehet, an einem
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Uff.-Nr. 199 Gestell, ursprünglich für einen kleinen natürlichen
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Magneten
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Historische Sammlung des I. Physikalischen Instituts
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der Georg-August-Universität Göttingen (Inv.-Nr. H107)