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383Ein Eudiometer von Reboul und Seguin, von HE Renard in Berlin
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gemacht.[4 Rthl]
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Zeugnis: 1798 (BenP, Bl. 38v; vgl. Nr. 382).
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 179, Inv.-Nr. C. 34), 1838: „in den untern
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Räumen des Cabinets“, 1849: Ausschuss“; (Brouillon z. Ausschuß; H754, Bl.
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93r): „Utensilien Listing“; (Vorrat math. Physik; UAG Sek. 460.1, Nr. 56, p.
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7): „Zwei alte Eudiometer.“
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Vgl. ErxH, 275,11 – 20 (Randbemerkung). – In einem Brief vom 18. April 1793
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hatte Hermbstädt L. mitgeteilt (Bw 4, Nr. 2253 [S. 71]), daß er den Messungen
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mit dem Eudiometer von Fontana (vgl. Nr. 143) nicht vertraue: „Unser sehr
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geschickter Künstler Herr Renard verfertigt mir jezt ein Seguinsches Eudiometer
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zu solchem Behuff, hier hoffe ich durch das Verbrennens [!] des Phosphors in
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jener Luft, jedesmal die kleinste Quantität von Stickluft messen zu können, die
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etwa darin enthalten ist.“ Hermbstädt versprach, L. von seinen Erfahrungen zu
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berichten. Vermutlich wurde L. dadurch veranlaßt, sich ein Eudiometer von
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Renard zu beschaffen. Renard hat L. daraufhin am 17. August 1793 (Tgbr) in
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Göttingen besucht. Zu Instrumenten, die L. bei Renards Besuch 1792 gekauft
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hatte, vgl. Nr. 406 – 408.
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Auch zum Instrumentenbestand des Chemischen Laboratoriums der
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Universität Göttingen gehörte (Stromeyer, Catalog 1811; MGCh Lit.Nr. 5494, p.
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87): „Ein Phosphor-Eudiometer nach Reboul.“
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Séguin (Mémoire 1791 [dt.: Abhandlung 1792]) hatte am 28. März 1791 vor
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der Académie des Science über die Erfahrungen berichtet, die er mit Lavoisier
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bei der Messung des Sauerstoffanteils der atmosphärischen Luft mittels
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Verbrennung von Phosphor gemacht hatte. Andere Chemiker vor ihm, darunter
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Reboul, die auf den gleichen Gedanken gekommen waren, hatten ihn nicht weiter
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verfolgt. Reboul (Description 1792 [dt.: Beschreibung 1795], Fig. 1) hat dann für
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das Verfahren einen besonderen Apparat entwickelt.
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