1
Experimente von dem Licht und der Electricität zu machen, bestehend aus
1
einem Stativ und daran befestigtem Rad, gläserne Kugeln schnell herum zu
2
drehen sodann zwo gläserne Kugeln mit Meßing versehen, u. einer kleinen
3
Schraube, wodurch eine derselben auf die Pumpe [die „Haucksbeeische
4
Lufftpumpe“, vgl. die Anm. zu Nr. 377] kann geschraubt werden, die Luft daraus
5
zu ziehen und ein Stück eines hölzernen Reiffen worum blaue Seide gebunden.“
6
Nach der Übergabe durch Segner hat Lowitz das Instrument übernommen. In
7
einem Verzeichnis der von ihm vor seiner Abreise nach St. Petersburg bei
8
Kästner abgelieferten Instrumente (6. Oktober 1763, Verzeichniß; UAG Kur.
9
7257, Bl. 59) nennt Lowitz weitere Einzelheiten: „Eine electrisir Maschine mit
10
einem Rad, das mittelst einer Kurbel umgedrehet wird. Es ist diese Maschine die
11
nehmliche welche Haucksbee in London in seinem Tractate Physico
12
mechanicae [!] Experiments on vorious [!] Subjects. p. 4. London 1709. auf
13
der 7: Kupferblatte vorgestellet hat. Die Höhe ist bis zum Tisch 2 Schuhe, 8.
14
Zolle, bis zur Axe der Rolle 3 Schuhe 3 Zolle. Die Weite der 2. Docken von
15
einander 1. Sch. 6. Zolle. / Alles ist von EichenHolz. Hierzu gehöret. / 1.) Eine
16
gläserne Kugel deren Diameter 8 1/2 Zoll groß an beyden Enden mit meßingen
17
Cylindern gefaßet, deren Länge 1 3/4 Zoll, und Dicken 2 Zolle, und 2 1/2 Zoll sind.
18
/ 2.) Eine andere Kugel [Nr. 413] von der nehmlichen Grösse, und Faßung, nur
19
daß an einem Ende der Axe eine meßinge[ne] Schraube mit einem Hahne
20
angebracht ist, wodurch man sie auf die folgende Lufftpumpe schrauben, und
21
evacuiren kann ehe man sie auf die electrisir Maschine bringt.“ In einem vom 6.
22
Juli 1769 datierten Verzeichnis (UAG Kur. 7257, Bl. 77) führt Kästner sie unter
23
den von ihm, und d. h. in seiner Wohnung verwahrten universitätseigenen
24
Instrumenten auf. Falls L. so wie die Luftpumpe (Nr. 377) auch die
25
Elektrisiermaschine von Kästner geliehen hat, könnte schon de Rogier (RogP,
26
119 [2.]), der 1781/82 eine Maschine mit Glaskugel erwähnt, die „an beiden
27
Enden eingefaßt ist“, diese Vorrichtung gesehen haben.
28
Die von Lowitz erwähnte Darstellung der Elektrisiermaschine (Hauksbee,
29
Experiments 1709, Plate VII) entspricht im wesentlichen derjenigen von Priestley
30
(Geschichte 1772, Taf. IV, Fig. 1), vgl. VNat 4, 680 f. (Anm. 226), wie auch der
31
in der Position (Nr. 412) genannten Abbildung bei ’s Gravesande (Elemens 2,
32
1746, Tab. LXXIX, Fig. 1). Wohl statt des von Segner erwähnten „hölzernen
33
Reiffen“ hatte ’s Gravesande den Bogen aus Kupferdraht m p o angebracht, an den
34
Leinenfäden geknüpft waren, die bis auf 1/4 Zoll von der Kugel reichten (ebd.,
35
89): „Si l’on fait tourner le Globe, & qu’on y applique la Main, l’agitation de
36
l’Air donnera d’abord un Mouvement irrégulier aux Fils; mais dès que le
37
Frottement aura échauffé le Cristal, tous ces Fils tendront vers le centre du Globe,