1
daß er von dem bewußten Manne seit Jahresfrist überall keine Aufträge, am
1
wenigsten aber die kleinen Fernröhre des Troughtonschen Sextanten erhalten
2
habe. Soviel ich weiß, existirt in Hannover ausser Herrn Drechsler, niemand,
3
der sich mit Verfertigung optischer Werkzeuge abgäbe, und zweifle daher,
4
daß die fehlenden Fernröhre jemals die Mauern Göttingens verlassen haben.“;
5
15. Juli 1794 (Tgbr): „Abends bringt mir HE. M. Bohnenberger die
6
Troughtonschen Sextanten.“; nach 11. Juli 1796 (Leihbibliothek; NL VI, 58,
7
Bl. 77r): „Herrn Hornemann Sextant vom Cabinet“ (vgl. LH 312 f.);
8
1797 / 98 (BenA, 79 [vgl. VNat 5, 714, Anm. 981]).
9
Überlieferung: 1799 (Q2): „O[brist] l[ieutenant] Müller“; 1812 (H1, p. 215):
10
„Astr. 11. Ein Hadleyischer Spiegelsextant von Troughton in London.“,
11
1838: „in den untern Räumen des Cabinets“, mit dem Vermerk von Ulrichs
12
Hand: „An die Sammlung mathematischer Instrumente abgegeben laut
13
Rescripts d.d. 24 Nov 1838.“, Position gestr.
14
Vgl. VNat 5, 251,1 – 5 und die zugehörige Anm. – Über den Verbleib des in
15
dieser Position (Nr. 423) des „Anhangs zum Verzeichniß eines vollständigen
16
Apparats“ aufgeführten Troughtonschen Sextanten nach dessen Abgabe an die
17
Sammlung mathematischer Instrumente in Jahr 1838 (s. Überlieferung) wurde
18
nichts ermittelt. Er scheint jedenfalls nicht wie der Spiegeloktant (vgl. das
19
vorhergehende Instrument Nr. 422) und das Sissonsche Niveau (vgl. das folgende
20
Instrument Nr. 424) bei der von Felix Klein 1892 durchgeführten
21
Umstrukturierung dieser Sammlung von der Sternwarte übernommen worden zu
22
sein.
23
Außer diesem Instrument gab es zu Anfang des 19. Jh. zwei weitere von
24
Troughton gefertigte Sextanten in Göttingen. Ein zehnzölliger Sextant war
25
persönliches Eigentum von C. F. Gauß. Er ist durch die Herstellungsnummer
26
„420“, die Gauß (Aufgabe 1808, 281) in einer Veröffentlichung genannt hat, und
27
durch die Aufschrift auf dem Mahagonikasten „Eigenthum des Hofraths Gauß“
28
eindeutig zu indentifizieren. Dieses Instrument (Michling, Vizeheliotrop 1967,
29
27 f.) hatte Gauß, vermittelt durch Karl Ludwig Harding, von Dr. Heineken in
30
Bremen erhalten. Im Sommer 1821 baute Gauß diesen Sextanten für die
31
Landesaufnahme des Königreichs Hannover zu einem „Vizeheliotrop“ um: Es
32
wurde ein dritter Spiegel so winkelversetzt neben den großen Spiegel auf der
33
Alhidade des Sextanten montiert, daß er das Sonnenlicht zu einem Beobachter
34
reflektierte, der in einer Entfernung von mehreren Meilen diesen Spiegel sehen
35
und anvisieren konnte. Der Vizeheliotrop war dafür auf einem Stativ befestigt
36
und mußte von einem Helfer in kurzen zeitlichen Abständen dem scheinbaren
37
Gang der Sonne nachgestellt werden, vgl. Gauß, Geodäsie 1821. Der
38
Vizeheliotrop von Gauß, der erstmals die genaue Ver-