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Weber setzte den Gedanken physikalischer Praktika in dem auf
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Initiative des Mathematikers Stern gegründeten mathematisch-
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semester 1850, vor allem der Ausbildung von Lehrern für den
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mathematischen und physikalischen Unterricht an höheren Lehran-
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stalten widmete. Daneben sollte das Seminar aber auch interessierten
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Studenten die Möglichkeit zur Beschäftigung mit naturwissen-
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schaftlichen Themen geben, die in den sonstigen Vorlesungen nicht
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behandelt wurden. Und es sollte „überhaupt zur Hebung des
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Studiums der mathematisch-physikalischen Wissenschaften beitra-
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mathematischen und physikalischen Veranstaltungen, in denen sie
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Lehrvorträge hörten und darüber hinaus die Möglichkeit erhielten,
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eigene Ausarbeitungen zur Diskussion zu stellen und an praktischen
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Übungen teilzunehmen. Im Hinblick auf die Bedürfnisse des
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Schuldienstes wurden fakultativ auch noch besondere Lehrveran-
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staltungen in Fächern der beschreibenden Naturlehre und ab 1861
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hatten die entsprechenden Vorbereitungen getroffen: „Uebrigens
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bietet das neuerdings erweiterte physikalische Institut unserer Univer-
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sität den Raum zu einem physikalischen Laboratorium dar, worin die
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Theilnehmer des Seminars zu eigenen Arbeiten Gelegenheit erhalten
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werden, eine Gelegenheit, welche überall fehlt, wo die physikalischen
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Institute noch auf einen bloß für das Bedürfniß der Vorlesungen
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nehmern des Seminars gehörten z.B. der Mathematiker Bernhard
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Das Seminar war so erfolgreich wirksam, daß schon nach wenigen
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Jahren das Ober-Schulkollegium Bedenken wegen der stark ange-
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wachsenen Zahl von Lehramtskandidaten für die Fächer Mathematik
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und Naturwissenschaften anmeldete, für die bei den bestehenden
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Strukturen auf Jahre hinaus keine Aussicht auf eine Anstellung be-