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seinen Pflichten als Direktor der experimentalphysikalischen Abtei-
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lung des Instituts für Physik entbunden. Am 23. Mai 1874 übergab er
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seinem bisherigen Assistenten Riecke, dem die Direktion vorerst
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interimistisch übertragen wurde, die Räumlichkeiten und das Instru-
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mentarium seiner Abteilung.
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Anders als Weber blieb Listing zu seinen Lebzeiten die Anerken-
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nung für wissenschaftliche Leistungen versagt, und die Existenz im
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Schatten des ihm wohlwollenden Kollegen scheint ihm nicht
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leichtgefallen zu sein. Dazu kamen dauernde finanzielle Schwierig-
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keiten, die bei einem Mangel an ökonomischem Geschick dazu
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führten, daß 1864 sein Freund W. Sartorius von Waltershausen für
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zehn Jahre mit der Regelung seiner Schuldverhältnisse beauftragt
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im Dienst.
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Unteraufseher des Physikalischen Kabinetts, Gehilfen bei den
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experimentalphysikalischen Vorlesungen und Aufwärter
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Johann Andreas Klindworth
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Mechaniker Johann Andreas Klindworth den „vollkommenste[n]
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Arbeiter in Deutschland“ genannt, die von Klindworth hergestellten
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Instrumente gelobt und empfohlen. L. rechnete es sich als Verdienst
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an, Klindworth von der Uhrmacherei „zu erst zur Mechanik gebracht“
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zu haben. Zu dieser Zeit assistierte Klindworth bereits in Lichten-
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bergs Vorlesungen, erwies sich dabei jedoch als „langsam, faul“ und
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überhaupt als eigenwillig.
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Im Sommer 1791 kursierte das Gerücht, Klindworth wolle von
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Göttingen nach Gotha umziehen. Daraufhin forderte das Geheime
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Rats-Kollegium Gutachten darüber an, ob Klindworth durch das
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Angebot einer gewissen Besoldung in Göttingen gehalten werden
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daß er Klindworth zwölf Jahre lang unterstützt habe, und zwar durch
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Vermittlung von Aufträgen, hauptsächlich für Kopien nach Instru-
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menten aus seinem physikalischen Apparat; in den letzten Jahren