1Richtung entgegen, aber doch so | groß, wie oben von H bis I;397
2folglich vermindert sich die Geschwindigkeit des Lichtstrahls auf
3dem Wege ih, wieder eben so rückwärts, als dieselbe wachsend auf
4dem Wege HI zunahm, ohne daß auch hier eine Ablenkung des
5Lichtstrahls von seinem Wege Statt fände, und sie ist bey h wieder
6eben so groß, als sie bey H war. Der senkrecht auffallende Licht-
7strahl erleidet also nach Newtons Hypothese keine Brechung, –
8mit der Erfahrung ganz übereinstimmend.
9Fällt der Lichtstrahl KM schief auf den Körper A, so findet alles
10wie vorhin Statt, nur, daß er von seinem Wege abgelenkt wird. So
11wie er nähmlich nach L gelangt, fängt der Körper A auf ihn zu
12wirken an, und dieß dauert wachsend fort, bis der Strahl nach N
13kömmt, wo die Sphäre der Wirksamkeit von außenher zu Ende
14ist. Allein diese Wirksamkeit besteht nicht blos in der Vermeh-
15rung der Geschwindigkeit des | Lichtstrahls, sondern auch in der398
16Ablenkung von seinem Wege. Die Bewegung desselben nach der
17Richtung KL läßt sich nähmlich in zwey andere zerlegen, in die
18Bewegung nach KO, und in die Bewegung nach KW = OP. Auf
19jene, oder auf KO hat die anziehende Kraft des Körpers A keinen
20Einfluß, sie wirkt also ungehindert fort, wohl aber auf diese oder
21auf OP. Diese also nimmt wachsend zu, und jene dauert ungehin-
22dert fort, so muß folglich der Lichtstrahl eine krumme Linie LMN
23beschreiben, die ihre konvexe Seite dem Perpendikel QR zukehrt.
24– So wie der Lichtstrahl in N an der Gränze der Sphäre der
25Wirksamkeit ist, wird er von allen Seiten gleich stark angezogen,
26und geht also mit der Geschwindigkeit und in der Richtung, die er
27daselbst erhalten hat, in der Linie Nn fort, welche als die Tangente
28der krummen Linie LMN zu betrachten ist, und welche dem
29Perpendikel QR näher | gekommen, und dasselbe unter dem klei-399
30neren Winkel nNR schneidet, als die erstere Richtung KL gethan
31haben würde. – Kömmt der Strahl nach n, so fängt die anziehende
32Kraft des Körpers A entgegengesetzt, auf seine perpendikuläre
33Bewegung nS zu wirken an, ohne daß die parallele MS gehindert
34würde. Es nimmt also diese Bewegung bey dem Fortgange des
35Strahls stufenweise wieder ab, und es wird seine Bahn, eben so
36von n nach m und l zu, auf die entgegengesetzte Seite gebogen,
37als es von L nach M und N zu, geschah. – In l verliert er endlich
38seine ganze Perpendikulärgeschwindigkeit, die er in N hatte, so
39daß jetzt dieselbe derjenigen gleich ist, die er in L hatte. Mit dieser
40Geschwindigkeit bewegt er sich nun in der Linie lk fort, welche
41die Tangente der krummen Linie nml und vom Perpendikel QR