I. 6. Richtung des Magnets nach den Weltgegenden.
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15. ohne alle Schnörkeleyen, Verzierungen, Hervorragungen, wie
2z.B. wenn man ihnen die Gestalt eines Pfeils giebt. Je einfacher
3sie eingerichtet werden, desto besser. Also ganz glatt und an
4beyden Enden ganz spitz und gleich.
56. nicht breit, damit die Pole der Nadel genau in ihre Axe fallen
6mögen. Hiegegen wird öfters von den Künstlern bey der Ver-
7fertigung oder bey einem neuen Bestreichen der Nadeln um
8ihre geschwächte Kraft wieder zu stärken, gefehlt.
9Es ereignet sich dann die so auffallende Sonderbarkeit, daß sie89
10nicht mehr genau dahin zeigen, wohin sie vorher zeigten. Die
11Ursache hievon ist die, daß entweder vorher, oder jetzt, die Nadeln
12nicht nach ihrer wahren geometrischen Axe gestrichen oder mag-
13netisirt wurden. Eine Zeichnung wird dieß erläutern. Von der
14Magnetnadel A,Fig.3. ist die Linie cd die geometrische Axe.
15Wird sie nun nicht nach dieser, sondern z.B. nach der Linie ae
16gestrichen; so kann sie auch nur, nicht nach der Richtung cd,
17sondern nach der Richtung ae gezogen werden; denn was hat
18die magnetische Axe mit der geometrischen zu thun? Die Nadel
19wird daher mit ihrer Spitze nicht nach e, was sie sollte, sondern
20nach d, was sie nicht sollte, zeigen; und diese Abweichung kann,
21wenn auch der Fehler im Winkel nur ein Paar Minuten beträgt, in
22vielen Fällen sehr wichtig werden. Um diese Fehler zu entdecken,
23wird daher den Magnet|nadeln eine solche Einrichtung gegeben,90
24daß man die Kapsel oder Haube im Mittelpunkte derselben,
25mittelst welcher sie auf einem stählernen Zapfen ruhen, auf jede
26ihrer beyden Flächen auf- und abschrauben kann. Ist die Nadel
27richtig d.h. nach ihrer Axe gestrichen, so wird sie immer auf
28eine Stelle hinzeigen, man mag sie auf dieser oder jener Seite
29auflegen. Zeigt sie hingegen wo anders hin, wenn sie auf der
30andern Seite ruht: so ist sie sicher fehlerhaft, und das Fehlerhafte
31wird auch hiedurch entdeckt. Die Nadel sollte nämlich gerade
32auf den Mittelpunkt zwischen den beyden Stellen hinzeigen, nach
33welchen sie so und anders aufgelegt, zeigt. Denn zeigt sie auf der
34einen Fläche aufgelegt nach cdFig.4, da sie doch nach ae, oder
35der Richtung, nach welcher sie gestrichen wurde, zeigen sollte:
36so muß sie auf der andern Seite | aufgelegt nach gh zeigen. Und91
37Niemanden darf wohl erst bewiesen werden, daß der Winkel o =
38dem Winkel p; und mithin ae die Mittelrichtung sey, nach welcher
39die Nadel zeigen sollte. – Um einen solchen Fehler zu verbessern,
40werden die Magnetnadeln ferner so eingerichtet, daß sich ihre
41Kapseln oder Hüte verschrauben oder verschieben lassen, folglich