Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 243

Band 2 - Teil II - Von der Luft

VII. Von der Luft. §. 226.
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1mehr durch die Luft in der Röhre entgegen gedrückt wird. Das
2Wasser steigt also aus dem Gläschen C, mittelst der Röhre A,
3so lange in das Gläschen E hinüber, bis es zu Ende ist. Nun ist
4die Luft, welche vorher im Gläschen C blos in dem Raume
5über m zusammengepreßt war, im ganzen Gläschen und in
6der Röhre A ausgedehnt. Entwischen konnte keine, oder doch
7nicht merklich viel, weil zwischen beyden Schenkeln der Röhre
8und dem Boden beyder Gläschen nur ein sehr enger Raum statt
9findet, der sich früher von selbst mit Wasser verschließt, als
10Luft zudringen kann. – Sobald man nun aber die Luft wieder
11in die Glocke zuläßt: so fährt sie auch ins Gläschen E und jagt
12das Wasser wieder in das Gläschen C zurück. Denn weil die
13Luft in diesem Gläschen und in der Röhre A sehr ausgedehnet |
14ist: so vermag sie dem Druck der eindringenden dichteren Luft67
15nicht zu widerstehen und muß sich also wieder in ihren alten
16engeren Raum über m zusammenziehen. – Es ist dieß auch
17zugleich ein sehr schöner Beweis für die Elastizität der Luft.
186. Es gehe durch die Haubenöffnung einer Glocke, luftdicht eine
19gläserne, oben verschlossene, unten offne Röhre; man bringe
20Glocke und Röhre auf den Teller der Luftpumpe und setze
21unter die Röhre ein Gefäß mit Quecksilber, aber so, daß die
22Röhre dasselbe nicht erreiche. Nun pumpe man aus dem gan-
23zen Systeme die Luft tüchtig heraus, und schiebe, wenn es
24geschehen, die Röhre in das Quecksilber hinein. So lange das
25System luftleer bleibt, dringt kein Quecksilber in die Röhre.
26Was sollte es denn hinauf drücken, es ist ja keine Luft da!
27Sobald hingegen dieselbe wieder zugelassen wird, so drückt
28sie auf das Quecksilber; in der Röhre ist keine Luft, die diesem
29Drucke wi|derstehen könnte; folglich wird das Quecksilber in68
30die Röhre hinaufgetrieben. Und dieß ist wohl der überfüh-
31rendste Beweis, daß das Steigen des Quecksilbers in Barome-
32terröhren nur vom Druck der Luft herrühren könne. Freylich
33könnte man dasselbe, bey diesem Versuche, nicht auf 28 Zoll
34hinauf treiben. Aber man muß auch nie vergessen, daß man
35die Luft nie ganz wegpumpen könne. – Wird die Luft wieder
36weggenommen, so fällt das Quecksilber aufs neue herunter.
37Jetzt muß man die Röhre hinauf ziehen. Würde man es vorher
38thun, so lange noch die Luft da ist, so könnte das schwer
39herausplatzende Quecksilber die Glocke zerschmettern.
407. Unter einer mit einer messingenen Haube versehenen Glocke A
41(Fig. 12.) befinde sich das Gefäß B bis m mit Quecksilber

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243793 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ Steigen des Quecksilbers bei Wiederzulassung der äußeren Luft. 21572 2 243 18-30 Es gehe durch die Haubenöffnung einer Glocke, luftdicht eine gläserne, oben verschlossene, unten offne Röhre; man bringe Glocke und Röhre auf den Teller der Luftpumpe und setze unter die Röhre ein Gefäß mit Quecksilber, aber so, daß die Röhre dasselbe nicht erreiche. Nun pumpe man aus dem gan- zen Systeme die Luft tüchtig heraus, und schiebe, wenn es geschehen, die Röhre in das Quecksilber hinein. So lange das System luftleer bleibt, dringt kein Quecksilber in die Röhre. Was sollte es denn hinauf drücken, es ist ja keine Luft da! Sobald hingegen dieselbe wieder zugelassen wird, so drückt sie auf das Quecksilber; in der Röhre ist keine Luft, die diesem Drucke wi|derstehen könnte; folglich wird das Quecksilber in 68 die Röhre hinaufgetrieben. siehe Gesamtregister.
0 243793 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ Saugen im Vakuum unmöglich. 21720 2 243 40-41 1 Unter einer mit einer messingenen Haube versehenen Glocke A ( Fig. 12. ) befinde sich das Gefäß B bis m mit Quecksilber siehe Gesamtregister.
0 243793 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Elastizität ~ Luft in einem durch eine Wassersäule abgeschlossenen Gefäß dehnt sich aus bei Wegnahme der äußeren Luft. 21718 2 243 1-17 1 mehr durch die Luft in der Röhre entgegen gedrückt wird. Das Wasser steigt also aus dem Gläschen C, mittelst der Röhre A, so lange in das Gläschen E hinüber, bis es zu Ende ist. Nun ist die Luft, welche vorher im Gläschen C blos in dem Raume über m zusammengepreßt war, im ganzen Gläschen und in der Röhre A ausgedehnt. Entwischen konnte keine, oder doch nicht merklich viel, weil zwischen beyden Schenkeln der Röhre und dem Boden beyder Gläschen nur ein sehr enger Raum statt findet, der sich früher von selbst mit Wasser verschließt, als Luft zudringen kann. – Sobald man nun aber die Luft wieder in die Glocke zuläßt: so fährt sie auch ins Gläschen E und jagt das Wasser wieder in das Gläschen C zurück. Denn weil die Luft in diesem Gläschen und in der Röhre A sehr ausgedehnet | ist: so vermag sie dem Druck der eindringenden dichteren Luft 67 nicht zu widerstehen und muß sich also wieder in ihren alten engeren Raum über m zusammenziehen. – Es ist dieß auch zugleich ein sehr schöner Beweis für die Elastizität der Luft. siehe Gesamtregister.
0 243793 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Glocke mit Messingkappe (Nr. 113). 21523 2 243 18 einer Glocke siehe Gesamtregister.
0 243793 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Einrichtung, zu zeigen, daß Saugen im Vakuum unmöglich ist (Nr. 106). 21721 2 243 40-41 1 Unter einer mit einer messingenen Haube versehenen Glocke A ( Fig. 12. ) befinde sich das Gefäß B bis m mit Quecksilber siehe Gesamtregister.

Abbildungen

Digitalisate

024379322434101tafelVNat_2gamn_tafeln-2-1.jpgFig. 12. Bändchen 2, Tafel 1 (Figur 12)
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