Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 242

Band 2 - Teil II - Von der Luft

Zweytes Bändchen.
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2
0
1daß man sie nicht wegbringen kann. – Eben so, wenn man
2statt des Daumenglases einen messingenen hohlen Halbkegel
3nimmt, und auf denselben einen Apfel und dergleichen etwas
4scharf einsetzt: so wird der Apfel hinunter gedrückt und zer-
5schnitten.
63. Wird eine lange dicke, oben verschlossene, unten mit Schrau-
7ben und Hahn versehene Glasröhre in das Loch des Tellers
8der Luftpumpe geschraubt, die Luft herausgepumpt; hierauf
9die Röhre bey ver|schlossenem Hahne weggenommen, und64
10bey geöffnetem Hahn unter Wasser gehalten: so schießt das
11Wasser mit Vehemenz hinein. Es wird hier zugleich eine Luft
12entwickelt, die viel dünner ist, als die atmosphärische.
134. Wenn man eine kleine Glocke in eine große hängt∗, beyde
14auf den Teller der Luftpumpe bringt, die Luft aus ihnen her-
15auspumpt, nun die kleine, außerhalb des Teller-Loches nieder-
16drückt, jetzt die Luft zuläßt und die große Glocke wegnimmt:
17so bleibt die kleine fest an dem Teller sitzen. Will man sie
18wieder los haben, so muß die große darüber gesetzt, die Luft
19ausgepumpt | und dann die kleine Glocke in die Höhe gezogen65
20werden. Ein wo möglich noch eclatanterer Beweis für den
21Druck der Luft.
225. Man setze von einer gekrümmten Röhre A (Fig. 11.) den einen
23Schenkel B in ein Gläschen C welches bis m mit gefärbtem
24Wasser†gefüllt, und an der Oeffnung n luftdicht verküttet
25ist, so daß die über m auf dem Wasser befindliche Luft ein-
26geschlossen bleibt. Den andern Schenkel D setze man in ein
27gegenüber stehendes Gläschen E, welches nichts als Luft ent-
28hält, und die Offnung o um den Schenkel herum frey hat.
29Stürzt man nun über dieß System eine Glocke, bringt dieselbe
30auf den Teller der Luftpumpe und fängt zu pumpen an; was
31wird geschehen? die Luft wird aus dem Gläschen E und aus
32der Röhre A weggepumpt, und wie dieß erfolgt, fängt | die66
33wenige im Gläschen C eingeschlossene Luft sich auszudehnen
34an. Sie kann ja nun frey auf das Wasser wirken, auf das nicht

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

242 ∗ 
242
1Zu dem Ende ist an die größere Glocke oben eine messingene Haube
2festgeküttet, durch welche ein messingener, mit einem Hacken versehener
3Drath, luftdicht in die Glocke hineingeht. An diesem Hacken hängt die
4kleine Glocke, an welche oben ein Ring festgeküttet ist; und mittelst dieses
5Hackens kann man dieselbe niederdrücken oder in die Höhe ziehen.
anmerkung 241771
798032 243792 2
242 † 
242
1Gefärbt darum, um den Versuch besser sehen zu können.
anmerkung 241772
798033 243792 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243792 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ kleine Glocke. 21504 2 242 13-21 Wenn man eine kleine Glocke in eine große hängt ∗ , beyde auf den Teller der Luftpumpe bringt, die Luft aus ihnen her- auspumpt, nun die kleine, außerhalb des Teller-Loches nieder- drückt, jetzt die Luft zuläßt und die große Glocke wegnimmt: so bleibt die kleine fest an dem Teller sitzen. Will man sie wieder los haben, so muß die große darüber gesetzt, die Luft ausgepumpt | und dann die kleine Glocke in die Höhe gezogen 65 werden. Ein wo möglich noch eclatanterer Beweis für den Druck der Luft. siehe Gesamtregister.
0 243792 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ Daumenglas. 21714 2 242 1 1 daß man sie nicht wegbringen kann. siehe Gesamtregister.
0 243792 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ Apfel zerschneiden. 21716 2 242 1-5 Eben so, wenn man statt des Daumenglases einen messingenen hohlen Halbkegel nimmt, und auf denselben einen Apfel und dergleichen etwas scharf einsetzt: so wird der Apfel hinunter gedrückt und zer- schnitten. siehe Gesamtregister.
0 243792 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Luftdruck ~ Fontäne im Vakuum. 21717 2 242 6-12 Wird eine lange dicke, oben verschlossene, unten mit Schrau- ben und Hahn versehene Glasröhre in das Loch des Tellers der Luftpumpe geschraubt, die Luft herausgepumpt; hierauf die Röhre bey ver|schlossenem Hahne weggenommen, und 64 bey geöffnetem Hahn unter Wasser gehalten: so schießt das Wasser mit Vehemenz hinein. Es wird hier zugleich eine Luft entwickelt, die viel dünner ist, als die atmosphärische. siehe Gesamtregister.
0 243792 Sachregister ~ Versuche (Luft) ~ Elastizität ~ Luft in einem durch eine Wassersäule abgeschlossenen Gefäß dehnt sich aus bei Wegnahme der äußeren Luft. 21718 2 242 22-34 1 Man setze von einer gekrümmten Röhre A ( Fig. 11. ) den einen Schenkel B in ein Gläschen C welches bis m mit gefärbtem Wasser † gefüllt, und an der Oeffnung n luftdicht verküttet ist, so daß die über m auf dem Wasser befindliche Luft ein- geschlossen bleibt. Den andern Schenkel D setze man in ein gegenüber stehendes Gläschen E, welches nichts als Luft ent- hält, und die Offnung o um den Schenkel herum frey hat. Stürzt man nun über dieß System eine Glocke, bringt dieselbe auf den Teller der Luftpumpe und fängt zu pumpen an; was wird geschehen? die Luft wird aus dem Gläschen E und aus der Röhre A weggepumpt, und wie dieß erfolgt, fängt | die 66 wenige im Gläschen C eingeschlossene Luft sich auszudehnen an. Sie kann ja nun frey auf das Wasser wirken, auf das nicht siehe Gesamtregister.
0 243792 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ kleine Glocke (Nr. 95). 21503 2 242 13 kleine Glocke siehe Gesamtregister.
0 243792 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Röhre zur Fontäne im Vakuum (Nr. 101). 21509 2 242 7 Glasröhre siehe Gesamtregister.
0 243792 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Glocke mit Messingkappe (Nr. 113). 21523 2 242 13 eine große siehe Gesamtregister.
0 243792 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ 2 Gläser mit einer kommunizierenden Röhre (Nr. 122). 21719 2 242 22-28 Man setze von einer gekrümmten Röhre A ( Fig. 11. ) den einen Schenkel B in ein Gläschen C welches bis m mit gefärbtem Wasser † gefüllt, und an der Oeffnung n luftdicht verküttet ist, so daß die über m auf dem Wasser befindliche Luft ein- geschlossen bleibt. Den andern Schenkel D setze man in ein gegenüber stehendes Gläschen E, welches nichts als Luft ent- hält, und die Offnung o um den Schenkel herum frey hat. siehe Gesamtregister.

Abbildungen

Digitalisate

024379222422201tafelVNat_2gamn_tafeln-2-1.jpgFig. 11. Bändchen 2, Tafel 1 (Figur 11)
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