Drittes und letztes Bändchen.
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1Eben so muß man sich auch hüten, die Ursache der Wärme
2durch das Wort: Feuer, zu bezeichnen, wie noch so häufig ge-
3schieht.
4Unter dem Feuer versteht man vielmehr immer die mit Licht
5oder Helligkeit verbundene Wärme, wie z.B. das Küchenfeuer,
6die Lichtflamme, das glühende | Eisen sie bewirkt; und für die6
7Ursache der Wärme, sie möge von Helligkeit begleitet seyn oder
8nicht, gebrauche man einzig und allein das Wort: Wärmestoff.
9Alles Uebrige über die Natur des Wärmestoffes muß für die
10Theorie aufbehalten werden. Vorläufig, und um die verschiedenen
11Wirkungen kennen zu lernen, welche er äußert, und auf welche
12die Theorie gebauet werden muß, ist die Erklärung hinreichend:
13er sey die Ursache der Wärme.
14B. Wirkungen des Wärmestoffes.
15Der Wärmestoff wird in einem doppelten Zustande angetroffen,
16in einem freyen, wo er auf unser Gefühl und auf das Thermometer
17wirkt, und in einem latenten, wo er keine Wirkung weder auf das
18Gefühl, noch auf das Thermometer äußert; wie dieß weiter unten
19bewiesen | werden wird. Es muß also zuerst gesprochen werden.7
20a. Von den Wirkungen des freyen Wärmestoffes.
21Die vorzüglichsten Wirkungen desselben sind folgende drey: Aus-
22dehnung, Verwandlung und Erwärmung der Körper, von welchen
23nun der Ordnung nach gehandelt werden soll.
24I. Ausdehnung der Körper durch den Wärmestoff.
25§. 419
26Allgemeinheit des Phänomens.
27Die erste und wichtigste Eigenschaft des Wärmestoffes ist, daß
28er alle Körper ausdehnt. Man hat bisher noch keine Ausnahme
29von dieser allgemeinen Regel gefunden. – Aber wie, könnte man
30sagen, viele Körper schrumpfen ja zusammen wenn sie der Hitze
31ausgesetzt werden! So z.B. | die Kartoffeln auf dem Ofen, das8
32grüne Obst in demselben, die Dielen in der Sonnenhitze. Allein,
33das ist ein blosser Schein. Die Kartoffeln, das Obst, die Die-