Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 338

Band 4 - XI. Von der magnetischen Kraft - Vorbemerkung

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1 nung kann man Lichtenbergs Stichpunkten (vgl. Nr. 15) und
2 Gamaufs Erinnerungen entnehmen.2
3 Was den Inhalt der „Heffte“ insgesamt betrifft, so ist zu be-
4 denken, daß zu Lichtenbergs Zeit die Vorstellung vom Mag-
5 netismus noch gleichbedeutend mit den magnetischen Eigen-
6 schaften von Magneteisenerz, Eisen und Stahl war. Wenn sich
7 Magnetismus auch bei anderen Substanzen zeigte, wurde das als
8 Beweis für Eisenanteile angesehen. Erst im 19. Jahrhundert wur-
9 de durch die Entdeckung Oersteds, daß zwischen Magnetismus
10 und Elektrizität ein Zusammenhang besteht, der Weg geebnet,
11 der schließlich zu den Maxwellschen Gleichungen führte. Die im
12 18. Jahrhundert erworbenen Kenntnisse über den Erdmagnetis-
13 mus und den Zusammenhang des Nordlichts mit dem Magnetis-
14 mus sind nicht Gegenstand von Lichtenbergs Physikvorlesung;
15 sie gehören in die Vorlesung über die beiden letzten Kapitel des
16 Erxlebenschen Kompendiums und werden daher erst in VNat 5
17 erläutert. Man findet also in den „Hefften“ im großen und
18 ganzen das notiert, was man zu Lichtenbergs Lebzeiten an mag-
19 netischen Phänomenen kannte: Anziehung und Abstoßung, auch
20 in die Ferne; die Pole des Magneten; Verstärkung des Magne-
21 tismus durch Armierung; Darstellung der Wirkungslinien durch
22 Ausrichtung von Eisenfeilspänen; künstliche Magnete durch
23 „Mittheilung“ des Magnetismus an Stahlbarren; Analogien zwi-
24 schen Magnetismus und Elektrizität. Besonders interessiert Lich-
25 tenberg die „Vertheilung“, die reversible Magnetisierung von
26 Eisen im Wirkungsbereich eines Permanentmagneten. Für die
27 Erklärung dieser magnetischen „Influentz“ und der Erscheinun-
28 gen magnetischer Anziehung und Abstoßung folgt Lichtenberg
29 den Vorstellungen von Gabler, der die Magnetisierung des Eisens
30 auf die Ausrichtung der darin enthaltenen Elementarmagnete
31 zurückführt (vgl. Anm. 13).
32 Die Beziehung zwischen Abstand und Kraft beim Magnetismus
33 hat viele Physiker im 18. Jahrhundert beschäftigt. Lichtenberg
34 kannte die für die Lösung des Problems wesentlichen Arbeiten
35 von Tobias Mayer, Lambert und Coulomb. Zu Erxlebens Refe-
36 rat über Mayers Abhandlung, das sich auf Mayers eigene Anzei-
37 ge in den GGA stützt, bemerkt Lichtenberg in einem gedruckten

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

338 2 
338 GamN, 545 – 564.
anmerkung 221677
747236 200971 4

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

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